San Andrés ist zwar schön, aber unter Paradies habe ich mir leider doch etwas anderes vorgestellt. Die Insel war sicher einmal traumhaft, doch mittlerweile ist sie eines DER Beispiele, wo man sagen kann der Tourismus hat das Paradies zerstört.
Deshalb will ich unbedingt auf die zweite kolumbianische Insel “Providencia”.
Nach einigen Problemen, Telefonaten und Chaos in der Reiseplanung schaffe ich es trotz Zeitmangel doch noch die Insel Providencia „einzuschieben“.
Ich konnte in Medellin zwar einen Hinflug buchen, aber keinen Rückflug. Der einzige Katamaran vor Ort fährt auch nur drei Mal die Woche zwischen den Inseln hin und her und natürlich genau an dem Tag, an dem ich schon wieder weiter fliege.
Also muss ich mich damit zufrieden geben genau 26 Stunden auf der Insel zu verbringen. Am Flughafen stellt sich dann auch noch heraus, dass ich die Touristenkarte im Hostel vergessen habe und nach einigen Telefonaten und Zittern und Hoffen darf ich doch mit ins Flugzeug. Glück gehabt!
Es ist ein winziges Flugzeug, mit 19 Sitzplätzen, in dem man genau sieht was die Piloten im Cockpit machen. Der Flug dauert nur 18 Minuten und die Aussicht auf die Insel und das vorgelagerte Korallenriff sind atemberaubend!
Schon kurz nach der Ankunft bin ich begeistert von Providencia. Genau diese Orte sind es, die meine Liebe zum Reisen aufrecht erhalten. Kleine Paradiese, kaum berührt vom Tourismus, authentisch und wunderschön.
Mit einem Taxi fahre ich um die Hälfte der Insel zu meinem Hostel. Die Insel ist ganz anders als San Andres – viel ursprünglicher, bunter und ruhiger. Auch das Meer scheint hier viel klarer zu sein.
Das Zimmer teile ich mir mit einem Deutschen und einer Schweizerin.
Um die Zeit zu nutzen miete ich mir sofort nach meiner Ankunft ein Moped und mache mich auf den Weg zu Santa Catalina, einer kleine Insel, die man über eine bunte Brücke von Providencia aus erreichen kann.
Dort gibt es zwei wunderschöne Buchten mit kristallklarem Wasser und einen kleinen Wanderweg, auf dem sich unzählige kleine und große Geckos und Leguane tummeln.
Am Ende des Wanderweges gelangt man zu großen Felsen, von wo aus man perfekt ins Wasser springen kann. Die Umgebung ist einfach unbeschreiblich schön und ich verbringe hier mehrere Stunden, bevor ich es schaffe mich von diesem Ort zu trennen.
Danach fahre ich mit dem Moped weiter zum South West Bay, wo ich Lea und Darius treffe und esse im bekannten Restaurant El Divino Nino zu Abend. Es ist eigentlich nur eine kleine Holzhütte aber man bekommt hier für ca. 7 Euro zwei große Fische, Kokosreis, fritierte Bananen und Tomaten. Es schmeckt unglaublich gut und jetzt verstehe ich auch, wieso dieses kleine Restaurant so berühmt ist.