Heute geht es in die Wüste. Um 8 sitzen wir in der Lobby und warten auf unseren Tourguide der uns abholen wird. Um 8:30 kommt er gestresst angelaufen und scheucht uns hinaus auf die Straße Richtung Auto. Wir sind eine recht kleine Gruppe von 16 Personen und werden die nächsten 3 Tage zusammen verbringen. Ich bin wieder zusammen mit Lin, der Chinesin unterwegs, die ich in Marrakesch getroffen habe, außer uns sind noch zwei aus Kanada, zwei aus Deutschland, eine Familie aus Indien, einer aus Australien, zwei aus Malaysien und zwei aus Brasilien.
Wir haben eine lange Fahrt vor uns und nach den ersten 20 Kurven höre ich auf zu zählen. Es dauert nicht lange bis sich die ersten Zwei übergeben.
Nach etwa drei Stunden durch schöne Landschaften und das Gebirge kommen wir bei der ersten Station des Tages an – der Kulturstätte Aït Ben Haddou.
Es ist ein wunderschöner Ort, wo auch schon viele Filme gedreht wurden. Nur mehr wenige Familien leben hier und bevor die Brücke gebaut wurde, die wir heute überqueren, war die Stadt bei Regenfällen von der Außenwelt abgeschnitten.
Gemeinsam mit einem Guide, den wir natürlich extra bezahlen müssen, wandern wir die Stadt hinauf bis zum Aussichtspunkt. Von dort hat man eine fantastische Aussicht über die Gegend. Unterwegs werden wir nicht selten von den dort lebenden Berbern zu einem Einkauf in ihrem Shop eingeladen und meist reicht ein „La shoukran“ nicht und man wird mindestens noch bis zur nächsten Kurve verfolgt.
Danach geht’s in das Restaurant auf der anderen Seite des Flusses, wo die Touristen brav Platz nehmen und stark überteuertes Essen genießen können. Eine andere Wahl hat man nicht, denn der Guide führt dich direkt vom Aussichtspunkt zu deinem Tisch.
Es schmeckt ganz gut, aber kommt lange nicht an das Essen in den Straßen von Marrakesch heran.
Als alle fertig sind fahren wir weiter Richtung Ouerzazate. Wieder quält sich der Minivan über das Gebirge und die Kurven werden wieder mehr. Es wird immer kälter und obwohl ich drei Schichten anhabe, wird mir erst mit zwei zusätzlich gespendeten Jacken etwas wärmer.
Bei unserer nächsten Pause scheint endlich die Sonne und wir verbringen den kurzen Stopp damit uns aufzuwärmen und die Aussicht zu genießen.
Am Abend kommen wir in unserer Unterkunft an. Sie ist ein einfaches Gebäude mit vielen kleinen Details und auch die typischen Fliesen verschönern wieder die Wände.
Die Nacht wird sehr kalt und am liebsten würden wir gar nicht duschen, um uns nicht ausziehen zu müssen. Irgendwie schaffen wir’s dann aber doch und überstehen die Nacht. Beim Frühstück sitzen alle vor dem einzigen Heizstrahler im Raum und als wir um 7:00 ins Auto steigen, stellen wir fest, dass eine Heizung leider nicht zur Grundausstattung gehört.
Ja, Marokko ist definitiv sehr kalt im Winter – abgesehen von ein paar sonnigen Stunden am Nachmittag.
2 Kommentare
Liebe Kathi,
wie immer finde ich deine Berichte sehr spannend. Vieles kommt mir bekannt vor, ähnliches habe ich auch ab und zu schon erlebt.
Wenn du das nächste Mal verreist, könnte ich dir gute Tipps geben, damit du nicht so viel frieren musst 🙂
Da du ja noch viel reisen wirst, schaff dir einen guten Schlafsack an und die beste Erfindung, die in den letzten Jahren gemacht wurde, ist die Primaloft Jacke. Sie ist total klein zusammenzurollen, sehr leicht und wärmt in allen Lebenslagen. Ohne sie verreise ich schon ein paar Jahre nicht mehr. Entweder man braucht sie in der Nacht oder wenn man in die Berge geht, dann braucht man sie, egal wo man ist.
Bist du eigentlich noch unterwegs oder schon wieder zu Hause?
LG Gerti
Danke für deine Tipps! Ich hab einfach nicht damit gerechnet, dass Marokko so kalt werden würde! 🙂
Seit gestern wieder gut zu Hause angekommen.
Liebe Grüße