Mit dem Speedboot geht es endlich auf die paradiesische Insel Koh Rong im Süden von Kambodscha. Natürlich nicht ohne nach 5 Minuten seekrank zu werden. Aber im Gegensatz zu einigen anderen unglücklichen Passagieren muss ich mich nicht übergeben und übersteh die 45 Minuten ohne Zwischenfälle.
Und dann taucht auch endlich der Strand vor mir auf und ich bin mir sicher, dass diese Insel einen Großteil der thailändischen Inseln toppen kann!
Gemeinsam mit Line aus Dänemark, Mike aus Deutschland und Kelly aus den USA mach ich mich auf die Suche nach einem Bungalow und nach einer endlosen Suche finden wir eine ganz nette Unterkunft für 20 Dollar. Zwar ohne Meerblick, aber wir verbringen ja sowieso den ganzen Tag am Strand.
Es ist eindeutig eine Backpacker Insel – in den 6 Tagen die ich dort verbringe sehe ich niemanden älter als ca. 30, mitunter vielleicht auch deswegen, weil auf dieser Insel mehr oder weniger Marihuana Legalisierung vorherrscht und ein Großteil der jungen Reisenden dieser Tätigkeit 24h nachgeht.
Da die Insel weitgehend unerschlossen ist, spielt sich eigentlich alles auf dem Strand ab, an dem man auch die Bungalows und Restaurants vorfindet.
Am Abend geht die Musik “nur” bis etwa 2, da dann kein Strom mehr vorhanden ist. Auch Wasser ist Mangelware und man sollte besser vor 6 duschen, wenn man mehr als einige Tropfen abkriegen möchte.
Die ersten paar Tage vergehen wie im Flug und wir genießen das Paradies…doch leider mache ich hier meine erste “richtig” schlechte Erfahrung seit Beginn meiner Reise.
Da Locker schwer zu finden sind, vertrauen wir auf das große Schloss an der Tür und lassen unsere Wertsachen im Bungalow zurück, als wir an einem Abend essen gehen. Als wir nach etwa zwei Stunden zurück kommen und im Zimmer stehen, bekomme ich ein ganz komisches Gefühl und werfe einen Blick ins angrenzende Bad – und schaue einem jungen Typen in die Augen der sofort anfängt mir zu versichern, dass er nur in unser Bungalow eingebrochen ist, um aufs Klo zu gehen. Nein, es ist kein Local, es ist ein schwedischer Backpacker, der im Bungalow gegenüber mit seiner Freundin wohnt.
Er setzt sich zu uns auf die Terrasse und klärt uns locker über seine momentan anhaltenden Durchfall Probleme auf. Mir kommt das alles sehr absurd vor, also gehe ich zurück und check meinen Backpack. Und wirklich – er ist aufgebrochen, das untere Fach kaputt, Kamera und Pass liegen daneben. Ich rufe sofort die andren zu mir und nach mehrmaligem Durchgehen unserer Sachen, stellen wir fest, dass etwa 900 Dollar fehlen. Wir konfrontieren ihn damit und als wir nicht locker lassen, gibt er zu das Geld genommmen zu haben. Dann rufen wir den Besitzer der Anlage zu uns, der sofort die Polizei alarmiert und nach einiger Zeit kommt diese auch und nimmt das Pärchen mit. Aber nicht bevor WIR ihnen Fingerabdrücke gegeben- und den Tathergang geschildert haben.
Sie müssen runter von der Insel, was dann mit ihnen passiert erfahren wir nicht.
Trotzdem ist das erstmal ein Schock und wir mieten uns sofort in einer angrenzenden Anlage Locker, um unsere Dinge zu verstauen.
Wir hatten echt richtig Glück, dass wir im richtigen Moment zurückgekommen sind, denn sonst hätte er wahrscheinlich nicht nur unser Geld, sondern auch Kameras, iPads, Pässe und andere Dinge mitgenommen.
Ich hoffe, dass das die einzige derartige Erfahrung auf meiner Reise bleiben wird…