Heute ist auch schon wieder der letzte Tag in Chefchaouen. Ich treffe mich mit Adam und Gordon aus Brooklyn, die ich bereits aus Marrakesch kenne, und gemeinsam mit ihnen laufe ich den ganzen Tag durch die blauen Straßen der Stadt. Sie sind nicht so an ihr GPS gebunden wie Lin – die ohne ihrem Handy in der Hand das Hostel nicht einmal für 5 Minuten verlässt – und es macht viel mehr Spaß ohne Orientierung durch die vielen Gassen zu laufen und ohne dauernd die „richtige Richtung“ zu suchen. Ich versuche immer wieder mit meinem blauen Selfiestick Fotos zu machen, aber Gordon und Adam finden Spaß daran entweder jedes Mal in den Hintergrund zu springen, oder mich zum Lachen zu bringen. Vor allem Gordon taucht immer ganz plötzlich wie aus dem Nichts auf und fotografiert mich, während ich mich fotografiere, was nicht selten meine Fotos verwackeln lässt.
In einer kleinen Gasse begegnen wir einem kleinen Mädchen, die ganz schüchtern auf Arabisch grüßt. Als sie meine Kamera sieht läuft sie hinter die nächste Ecke nur um von dort hervorzuschauen. Ich laufe ihr nach, verstecke mich neben ihr und lasse sie unbemerkt ums Eck ein Foto von Gordon und Adam machen. Als sie uns entdecken laufen wir zur nächsten Ecke und verstecken uns wieder, doch dieses Mal erwischt uns Gordon. Das Mädchen hat unendlich viel Spaß dabei vor den beiden Jungs davonzulaufen und als wir uns von ihr verabschieden, folgt sie uns noch ein paar Gassen bevor sie aus unserem Blick verschwindet.
Am Abend besuche ich noch die kleine Burg in der Mitte der Stadt und gemeinsam mit den zwei Jungs gehe ich noch für ein letztes Abendessen in ein schickes buntes Restaurant, wo leider nur das Aussehen überzeugt – das Essen ist schrecklich und wir verbringen den gesamten Abend damit, uns scherzend bei Gordon zu beschweren, der dieses Restaurant ausgesucht hat.