Nachdem dieses Mal Kris in der Nacht fast erfriert steht es wohl 1:1. Zeit einzusehen, dass wir wohl doch nach einer festen Unterkunft suchen sollten und mein Zelt zumindest für diese Reise ausgedient hat…
Wir buchen also kurzfristig zwei Betten im Hostel der nächsten Stadt – Ballstad. Obwohl ich wirklich schon in vielen tollen Hostels übernachtet habe, ist dieses wirklich starke Konkurrenz. Es ist eine typische “Rorbu” (rot/weiße Fischerhütte) direkt am Wasser mit einem gemütlichen Wohnzimmer, einem großen Bad und ein paar Dorms. Hier lernen wir sofort 3 junge Leute aus Frankreich, 1 Jungen aus Südkorea, 1 Mädchen aus Malaysia und einen Spanier kennen und von Anfanfg an verstehen wir uns alle sehr gut, fast wie eine kleine Familie. Wir kochen zusammen, Arno und Amelié besorgen die Getränke und dann verbringen wir den Rest des Tages gemütlich auf unserer Terrasse.
Yeon aus Südkorea und Xuan aus Malaysia reisen mit dem Bus durch die Lofoten und sie erzählen uns wie lange sie teilweise von den Busstationen zu ihren Unterkünften gehen müssen und wie schwierig es ist die Tage zu planen, wenn der Bus nur alle paar Stunden geht. Natürlich bieten wir ihnen sofort an, sie mit nach Å (“ooh” ausgesprochen) zu nehmen. Der letzte mögliche Ort den man auf den Lofoten erreichen kann. Sie sagen sofort zu, bedanken sich 1000 Mal und wir sind glücklich, dass wir ihnen den Weg erleichtern können.
Kurz vor der Abfahrt am nächsten Morgen warnen wir sie aber noch einmal, dass aus einer Stunde Fahrt, auch mehr werden können, weil wir wirklich immer sehr sehr viele Fotostopps einlegen. Sie haben aber absolut nichts dagegen und finden es sogar gut. Der Busfahrer hat nämlich nie angehalten wenn sie unterwegs aussteigen wollten.
Je näher wir Å kommen, umso weniger werden die Berge um uns und umso mehr sind wir vom Meer umgeben. Immer mehr kleine versteckte und leere Strände tauchen vor uns auf. Wunderschöne Strände, mit weißem Sand wie Puderzucker. Ich fühl mich wie in der Karibik als wir stehen bleiben und es uns an einem der Strände gemütlich machen. Der einzige Nachteil ist wohl die Temperatur des Wassers, die an diesem Tag nicht mehr als 11°C beträgt. Wir haben uns aber vorgenommen trotz der Kälte schwimmen zu gehen und so tauchen wir nach einem kurzen Schockmoment unter, suchen nach Seesternen und laufen dann Luft schnappend und zitternd wieder Richtung Strand.
Als wir wieder trocken sind fahren wir weiter und machen nach kurzer Fahrtzeit wieder Halt. Dieses Mal in Reine. Eine kleine malerische “Stadt”, die eine der bekanntesten hier auf den Inseln ist. Wenn man sich umschaut versteht man definitiv auch warum! So viele Touristen beim Foto machen wie hier haben wir bis jetzt noch nie auf unserer Reise gesehen und jeder versucht das beste Foto zu bekommen….