Wir gehen früh schlafen und am nächsten Morgen mach ich mich noch vor 9:00 auf den Weg zu Cayo Cangrejo – auch Crab Cay genannt. Mit einem Motorboot werde ich auf die kleine Insel gebracht und mache mir gleich wieder einen Abholzeitpunkt aus.
Die Anfahrt allein ist schon fantastisch! Das Meer ist so klar, wie ich es noch nie gesehen habe, es leuchtet in den verschiedensten Blautönen und sogar vom Boot aus sehe ich riesige Fische unter uns hindurch schwimmen.
Am Steg leihe ich mir eine Taucherbrille und einen Schnorchel aus und bevor ich mich ins Wasser stürze, gehe ich noch hinauf zum höchsten Punkt der Insel, von wo man einen 360° Blick auf das umliegende Riff hat. Ich kann die Schönheit dieses Ortes nicht in Worte fassen und verbringe viel zu viel Zeit mit dem Versuch dieses Paradies mit der Kamera festzuhalten.
Dann endlich geht es ab ins Wasser. Nach nicht einmal zwei Minuten schwimmt mir schon die erste Schildkröte entgegen. Ich begleite sie ein Stück und auf einmal taucht sie auf und schwimmt eine Zeit lang neben mir her, bevor sie sich wieder weiter nach unten sinken lässt und wir parallel übereinander schwimmen. Dann taucht die nächste Schildkröte auf und ich beobachte die zwei wie sie sich am Meeresgrund ihre Nahrung suchen.
Ich schwimme weiter und begegne einem riesigen Fisch. Er ist mindestens einen Meter lang, rundlich und hat einen ziemlich Unterbiss. Er schwimmt ruhig vor mir her und scheint dann neugierig zu werden – er schwimmt direkt auf mich zu, nur um kurz vor mir einen Haken nach links zu schlagen. Ich bereue es, nicht meine Unterwasserkamera mitgenommen zu haben.
Die Wellen treiben mich zurück zum Steg, wo sich kleinere bunte Fische in großen Gruppen versammelt haben und ich schwimme mitten hinein. Sie umrunden mich und versuchen sogar an meinen Fingern zu knabbern.
Dann ist meine Zeit leider schon wieder vorbei und ich muss zurück auf die Insel Providencia. Ich nehme mir vor innerhalb der nächsten Jahre wieder zu kommen, hoffentlich bevor ein Urlaubsparadies aus der Insel wird. Leider habe ich das Gefühl, dass es Providencia bald nicht anders gehen wird als San Andres.
Am Rückweg zum Hostel bleibe ich noch bei einigen Häusern stehen und fotografiere die bunten Fassaden und Dekorationen. Auch die üppige Natur, mit den vielen verschiedenen Pflanzen fasziniert mich auf meinem Weg zurück.
Gemeinsam mit Lea fahre ich mit dem Katamaran zurück nach San Andres. Auf der relativ ruhigen Fahrt, erzählt sie mir, dass sich mindestens 20 Personen auf der Hinfahrt übergeben hatten, da man gegen die Wellen fährt und das Boot für drei Stunden durchgehend einer Achterbahn gleicht. Ich bin froh, dass ich dieses Mal nur den Rückweg auf diesem Weg antreten muss.