Ich bin wieder zurück in Salzburg. 22 Wochen war ich durch Südafrika, Thailand, Kambodscha, Indonesien, Mexiko, Kuba, Panama und Ecuador unterwegs und jetzt, zwei Wochen nach meiner Ankunft schaffe ich es das erste Mal mich durch die Fotos zu klicken. Wäre ich nicht auf manchen Bildern zu sehen, könnte ich immer noch nicht glauben, dass ich mich im Jänner wirklich alleine ins Flugzeug gesetzt habe, um meine Weltreise anzutreten. Nicht nur einmal bin ich den Tränen nahe, wenn ich wieder auf ein Foto stoße, das einen ganz besonderen Moment zeigt.
Ich bin in den letzten Monaten in 20 verschiedenen Flugzeugen gesessen, habe insgesamt in 37 Unterkünften geschlafen, rund 214 Stunden in Bus und Auto verbracht, war 5 Mal krank und 1 Mal im Krankenhaus. Ich habe über 5200 Fotos gemacht. Ich habe unglaubliche Menschen aus über 18 Ländern kennengelernt, mich an Skorpionen, Larven und anderen “Delikatessen” versucht und musste mit Bettwanzen, Sandfliegen, Moskitos, Kakerlaken und Käfern kämpfen – und das nicht selten. Ich habe Orte besucht, an denen ich mich sofort wie zu Hause gefühlt habe, aber auch Orte, die ich so schnell ich konnte wieder verlassen habe.
Ich wurde einmal “fast ausgeraubt”, hab den Open Water Tauchschein gemacht und bin 216m von einer Brücke in die Tiefe gesprungen. Ich bin ohne Schuhe eine Klippe hinaufgeklettert und wäre drei Mal fast abgerutscht, nur um den versteckten Strand auf der anderen Seite zu sehen (Und dann hatte ich nicht einmal meine Kamera dabei..). Ich bin in Balimit einem inoffiziellen Taxi und zwei “Fahrern” mitgefahren, ich bin am Rücksitz eines Mopeds durch die Bergstraßen von Bali gedüst, ohne einen Helm zu tragen und ohne dem Fahrer zu vertrauen, der viel zu schnell und immer wieder auf der falschen Seite gefahren ist. Ich war in Mexiko Stadt, einer Stadt mit 22 Millionen Einwohnern und habe mich nach anfänglichen Schwierigkeiten allein in die Metro getraut. Ich habe eine Bootsfahrt mit mehr Hühnern als Menschen als Begleiter erleben dürfen, ich bin mit Schildkröten und Rochen geschwommen.
Ich habe meine Probleme selbst gelöst, hab meinen Transport von A nach B organisiert und Nachtbusse ohne Toilettenpause überstanden. Ich habe unzählige wirklich (!) grausige Toiletten in Asien gesehen, benutzt und in Erinnerung behalten, ich habe mir ein 1m breites “Bett” in einem Nachtbus mit einem völlig fremden Kambodschaner geteilt. Ich habe in Wasserfällen gebadet, ich war im Regenwald, habe traditionelle mexikanische Tänze getanzt, ein thailändisches Fitness Studio besucht und mich nicht selten irgendwo verlaufen. Mir wurde Geld für meine Haare angeboten, ich habe zwei Mal einen Heiratsantrag bekommen. Ich war mit Flugzeugen, Autos, Mopeds, Rädern, TukTuks, Milchwägen, Booten, Trucks und Seilbahnen unterwegs. Aber hauptsächlich zu Fuß. Ich bin durch die Anden gewandert, wurde von Hunden angegriffen, habe Auto gestoppt und mir inmitten der Berge den Knöchel verstaucht. Ich habe das Nyepi – Festival in Indonesien miterlebt. Ich habe Sprachbarrieren (meist) erfolgreich gemeistert und war offen für all die neuen Kulturen.
Ich habe Demonstrationen in Thailand erlebt, war auf einzigartigen Märkten, habe wilde Tiere in der Natur beobachtet und mich an den schönsten Stränden der Welt gesonnt. Ich habe mich mit lauten Zimmergenossen herumgeschlagen und besondere Unterhaltungen mit ganz besonderen Menschen geführt. Ich bin selbstbewusster, unabhängiger, organisierter und reisefreudiger geworden. Ich weiß jetzt, dass es keine unsinnige Idee war, bereits als 19-Jährige alleine loszuziehen, denn ich habe bald nicht nur meine Dinge organisiert, sondern auch die meiner kurzweiligen (meist älteren) Reisepartner.
Ich…. – Ich könnte noch 100 andere Erlebnisse, Orte und Menschen aufzählen, die ich hier gerne erwähnen würde, auf die ich stolz bin, oder die nicht vergessen werden dürfen, doch es würde kein Ende nehmen. Ich bin unglaublich dankbar und stolz, dass ich diese Reise alleine und doch mit so vielen unglaublichen Persönlichkeiten erleben durfte und wünschte, es wäre noch nicht vorbei. Es wird definitiv nicht meine letzte große Reise bleiben und trotz einiger schwierigen Momente, die natürlich auch dazu gehören, würde ich nicht zögern, sofort wieder loszuziehen.
Außerdem möchte ich noch Menschen erwähnen, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind – Kris, Vicky, Kathrin, Clem, Lauren, Brent, Josh, Patrick, Chloe, Kyra, Alina, Novita, Geo, Carlos, Nina, Moritz, José, Len, Chris, Bryre, Carolina, Katie, Annmarie, Joseph, Laura, Melissa, Jeremy, Youp, Rutger, Karem und Brendan.
Und ein großes Danke natürlich auch noch an alle meine treuen Leser! Es hat mich wahnsinnig gefreut, dass so viele meine Reise mitverfolgt haben!