An unserem letzten Tag lockt es uns zurück zum “alten Dubai”. Wir wollen nicht nur nur die glitzernden und modernen Viertel der Stadt sehen, sondern auch die schönen engen Gassen der älteren Viertel – dort wo die Häuser noch aus einfachem Stein gebaut sind und hohe Torbögen und Kuppeln zur Verschönerung dienen. Wir beginnen unsere Tour im alten Bastakiya Viertel – ein kleiner Teil der Stadt der nichts von den glänzenden und modernen Hochhäusern ahnen lässt, die sich nur etwa 10 Fahrminuten davon entfernt befinden. Als wir durch die Straßen spazieren landen wir allerdings in einem Souk – einem kleinen Markt – der zu sehr für Touristen ausgelegt ist und als die Verkäufer uns immer näher rücken und uns sogar ein Polizist den netten Ratschlag gibt diese Straße auf anderem Weg zu verlassen, beeilen wir uns aus dem Viertel zu verschwinden. Ziemlich schade, denn die Architektur ist hier wirklich beeindruckend.
Um weniger aufzufallen schlingen wir uns schnell unsere Hijabs um den Kopf und gemeinsam mit unserer Abaya fühlen wir uns auf einmal viel weniger “ausländisch”.
Für 1 AED also umgerechnet etwa 20 Cent nehmen wir nun auf einem alten Holzboot Platz, um mit den anderen Fahrgästen den Dubai Creek zu überqueren.
Erst jetzt fällt mir der wunderschöne Übergang vom “alten” Dubai zum “neuen” Dubai auf, denn während wir den Fluss entlang fahren verändert sich auch das Bild an Land und während die alte Moschee, die aus Stein gebauten Häuser und die Fischerboote langsam verschwinden, tauchen immer mehr Glasbauten und moderne Wohnviertel auf.
Auf der anderen Seite angekommen landen wir halb verdurstend im Gold Souk bzw. vielen verwinkelten Gassen, wo sich ein Textilgeschäft ans nächste reiht. Eine Reizüberflutung bringt uns dazu uns kurz “in Sicherheit” zu bringen und so setzen wir uns in das einzige Restaurant, das wir gerade in Sichtweite haben um uns etwas zu beruhigen.
Als unsere Energien wieder aufgeladen sind stürzen wir uns in das Marktleben und können nicht glauben, was für prunkvolle Goldketten, Schmuck und Kleider wir hier zu sehen bekommen.
An jeder Ecke steigt uns ein anderer Geruch entgegen und auch die Gewürz- und Parfümgeschäfte locken mit feinen Aromen, die uns in der Hitze in die Nase steigen.
Zur Gebetszeit befinden wir uns nahe an einer der vielen Moscheen und als uns der Gebetsruf entgegenklingt, sind auf einmal noch mehr Menschen auf den Beinen und laufen zur Moschee, streifen schnell ihre Schuhe mitten auf der Straße ab und verschwinden im Inneren.
Wir verbringen den gesamten Nachmittag hier in den Straßen und als es dunkel wird, fahren wir mit dem Taxi noch zum JBR Walk, direkt am Meer. Hier spazieren wir noch etwas durch die hell erleuchteten Straßen voller Geschäfte und dieses Mal sogar mit Niqab!
Während wir am Strand etwas trinken, haben wir unseren Spaß, während wir versuchen das Getränk nicht auszuschütten – gar nicht so leicht , wenn man ein Tuch vor dem Mund hat und nicht darin geübt ist.
Wir bekommen nicht nur von Touristen heimliche Blicke zugeworfen, sondern auch von ebenfalls verschleierten Frauen. Ob sie wohl merken, dass wir gar nicht von hier sind?
Als wir müden werden machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, um uns ein wenig frisch zu machen bevor um 3:00 Uhr unser Flug zurück nach Wien geht.