Endlich beginnt unser Road Trip durch Finnland und Norwegen! So schön und übersichtlich Helsinki auch ist, 3 Tage dort sind eindeutig genug.
Mit einem winzigen Flugzeug geht es hinauf in den Norden bis nach Rovaniemi, die Stadt in der Santa Claus zuhause ist.
Schon die Aussicht aus dem Flugzeug ist unglaublich.
Der Flughafen in Rovaniemi ist flächenmäßig nicht viel größer als ein Fußballfeld und die gesamte Dekoration am Gate lässt erahnen, dass das ein Zeitvertreib der sonst so unbeschäftigten Mitarbeiter hier ist.
Kris und ich schnappen uns kurz darauf also die Schlüssel für unseren roten Ford Fiesta, der in den kommenden 10 Tagen unser treuer Begleiter bzw. unser Zuhause wird…aber dazu später mehr.
Die kommenden 6 Stunden wechseln wir uns mit dem Fahren ab und halten Ausschau nach Rentieren am Straßenrand und die ersten lassen nicht lange auf sich warten. Sie trotten mitten auf der Straße vor uns her und scheinen das Auto nicht einmal zu bemerken. Gut, dass wir seit Stunden außer den Rentieren nur wenige Autos hinter uns haben, die wären wahrscheinlich von meinen dauernden Foto-Stopps ziemlich genervt.
Wir verbringen also die ersten zwei Nächte in Kilpisjärvi. Durch seine Arbeit an der University of Helsinki bekommt Kris einen ziemlichen Rabatt auf die Unterkunft und so ist die charmante kleine Holzhütte – mit 3 Zimmern, Wohnzimmer, Küche, Bad und Sauna – mitten am See, für 15 Euro pro Person/pro Nacht die billigste Unterkunft auf unserer gesamten Reise.
Kilpisjärvi selbst ist meiner Meinung nach nicht einmal als Ort zu bezeichnen. Das “Zentrum” besteht aus einer Tankstelle, einem Supermarkt, einem Restaurant, ein paar Häusern, sowie der biologischen Forschungsstation der Universität.
Warum wir trotzdem hier unsere Reise starten? Weil wir am nächsten Tag sofort den Berg Saana besteigen. Er sieht aus wie eine Kopie vom Table Mountain und hat auch ca. die gleiche Höhe. Zuerst geht es durch den Wald, wo wir von einem aufgescheuchten Rentier attackiert werden. Danach führen uns einige 100 Stufen zu einer Aussichtsplattform, wo wir erst einmal verschnaufen. Von hier aus sieht man Schweden, Finnland und sogar schon Norwegen. Ein perfektes 360°C Panorama.
Es geht weiter. Jedes Mal wenn man zur nächsten Kante kommt, könnte man glauben, man ist an der Spitze angekommen, aber nein. Man vermutet die Spitze etwa 3 Mal bevor man wirklich fix und fertig am höchsten Punkt ankommt. Von unten sieht Saana übrigens aus wie ein perfekt geformter Berg, doch sobald man oben ist, sieht man, dass auf der Rückseite eine unendliche weitere Fläche mit Bergen, Seen und Hügeln vor einem liegt.
Als wir uns wieder Richtung Tal aufmachen haben wir Glück und begegnen einer großen Rentierherde. Als sie immer schneller auf uns zukommen, laufe ich völlig panisch zu einem höher gelegenen Felsen, um mich dort in Sicherheit zu bringen. Kris kann sich gar nicht mehr halten und hat “Gott sei Dank” ein Video davon gemacht, dass ich bis heute leider nicht löschen konnte…
Aber naja, zurück im Ort machen wir noch eine kleine Tour zur norwegischen Grenze, überqueren sie gemeinsam mit ein paar Rentieren und verbringen danach den restlichen Tag am See bei perfektem Wetter.
Obwohl es erst der zweite Tag unseres Road Trips ist, kann ich immer noch nicht glauben wie schön die Landschaft hier ist. Auch das Wetter hab ich mir anders vorgestellt und nicht selten erzählen uns die Norweger auf unserer Durchreise, dass sie noch nie so eine lange “Hitzewelle ohne Regen” hatten.
Hier noch meine 2 absoluten Lieblingsfotos der letzten Tage!