Am letzten Tag vor unserer Abreise wandern wir quer über die Insel zum “berühmten” Long Beach. Einem unglaublich langen Strand (deshalb logischerweise auch der Name), der noch dazu unglaublich weiß und leer ist.
Sozusagen ein weiteres Paradies im Paradies! Doch zuerst heißt es über Felsen klettern, Skorpionen ausweichen und schwitzen…richtig schwitzen, da wir so klug waren, uns genau um 12:00 mittags aufzumachen.
Aber es zahlt sich aus. Der erste Blick durch die Bäume ist wunderschön. Der Strand ist wirklich so weiß, wie er uns beschrieben worden ist und es sind auch nur sehr wenige Leute da. Da der Strand auch noch so lang ist, findet man genug Platz, um sich wie an einem Privatstrand zu fühlen. Wenn man dann noch eine Wassermelone dabei hat, geht es fast nicht besser! 🙂
Um uns am letzten Abend noch etwas zu gönnen, nehmen wir uns einen Bungalow mit Meerblick, direkt im Dschungel. Leider haben die netten Besitzer vergessen uns darüber zu informieren, dass seit gestern weder Strom noch Wasser vorhanden ist. Das wäre ja nicht weiter schlimm, würde man es nicht erwarten! Vor allem da unser Bungalow recht tief im Dschungel ist, sind wir sehr genervt, als wir in völliger Dunkelheit zurückstapfen müssen. Auch die Toilette wird uns somit für 14 Stunden verweigert, da kein Wasser zum Spülen mehr übrig ist! Hinzu kommt, dass mich jetzt auch noch Magenschmerzen quälen und auch die Millionen von Moskitos, die komischerweise nur mich attackieren, bringen mich an den Rand der Verzweiflung in dieser Nacht.
Am nächsten Tag bin ich wirklich froh, wieder zurück in der Zivilisation zu sein. Trotzdem möchte ich nach all diesen Vorkommnissen runter von der Insel und weiter auf die kleinere Insel Koh Rong Samloem.
Doch es kommt wie es kommen muss und ich verpasse die einzige Fähre des Tages – langsam fühl ich mich, als würde ich das Pech anziehen… Da Line, Mike und Kelly zurück nach Sihanoukville fahren, muss ich mir für eine weitere Nacht ein Bett im Guesthouse nehmen.
Ich kann vor lauter Stichen kaum schlafen, gebe es nach einigen erfolglosen Versuchen auf und setze mich auf den Balkon bis die Sonne aufgeht.
Ich beschließe, dass all diese Dinge ein Zeichen sind weiterzuziehen, weg von den Inseln, zurück zu 24 Stunden Strom und Wasser, zurück zu der Möglichkeit weiterzuziehen, wann immer man möchte.
Also nehme ich das Speedboot zurück nach Sihanoukville und suche mir ein Ticket Office, um mein Ticket nach Phnom Penh zu kaufen. Kurzerhand entschließe ich mich jedoch dazu den Bus nach Kampot zu nehmen, da es ein kleiner ruhiger Ort sein soll, was ich jetzt definitiv brauchen kann.