Es ist Montag und Kathrin und ich haben keine Ahnung was wir heute machen sollen. Wir wollten zwar gestern etwas buchen, sind aber so “spontan” wie wir sind nicht dazugekommen. Also mal auf gut Glück runter zur Travel Info gehen und fragen was denn so möglich wäre. Beim Seal Snorkeling sind noch Plätze frei! Wir freuen uns total, vor allem weil ich das schon länger machen wollte und dachte, es würde sich nicht mehr ausgehen, bevor wir Richtung Garden Route starten. Schnell ein Taxi organisiert und es geht wieder nach Hout Bay. Donny, unser selbsternannter “Privat – Taxifahrer” verrät uns nebenbei noch einige seiner Insidertipps. So erfahren wir auch, dass es einen Nude Beach gibt, der meistens recht leer sein sollen. Als wir ihn fragen, ob er dort auch häufiger in seiner Freizeit ist, bekommen wir als Antwort – Nein, ich bin körperlich “overqualified”! (HAHAHA!!) Da konnte er sich gar nicht mehr halten unser Donny…. 😀
Naja als wir dann endlich da sind und Donny uns verspricht uns später wieder abzuholen, werden wir herzlich von zwei Surferboys begrüßt und schwingen uns ins Motorboot. Wir sind eine 6-Gruppe, also recht angenehm. Wir fahren etwa 20 Minuten, bis wir zu den Seelöwen kommen. Es ist unglaublich wie viele sich auf den Felsen vor uns sonnen. Und wir sollen da, im offenen Meer, mit ihnen schwimmen?! Langsam kommt ein wenig Panik auf, vor allem als die jüngeren anfangen, sich im Wasser zu jagen und zu beißen…
Ganzkörperanzug angezogen, Brille und Schnorchel auf, Handschuhe an und rein ins Wasser. Puuh…jetzt gehts los. Der erste Seelöwe kommt angeschwommen, ich krieg natürlich erst einmal Panik und versuche mit den übergroßen Flossen an den Füßen davonzuplantschen – erfolglos. Der Seelöwe umkreist mich und taucht dann unter mir durch. Als ich den Kopf ins Wasser stecke und immer mutiger in die große Gruppe von Seelöwen schwimme, kommen immer mehr und finden großen Gefallen an meiner Kamera, die glitzert ja auch so schön.
Das Gefühl ist unbeschreiblich. Immer wieder muss ich an die Wasseroberfläche um Luft zu holen, ich kann das alles noch gar nicht einordnen. Auch die Seelöwen scheinen mutiger zu werden und kommen immer näher an mich heran. Als ich eine Hand ausstrecke und warte, dass einer von selber kommt, stupst mich von hinten einer an, nur um mich danach in die Schulter zu beißen! Ich weiß gar nicht was ich machen soll, laut unserer Guides wollen sie nur spielen, doch wenn plötzlich 3 von den großen Glubschaugenmonstern (Ja – unter Wasser geht der Kuschelfaktor ein wenig verloren) auf dich zusteuern und deine Kamera, deine Schulter und dein Gesicht anknabbern wollen, bekommt man schnell leichte Panikattacken!
Nach einer Stunde völliger Überschüttung von Glückshormonen, Sprachlosigkeit, Freude und Angst klettere ich zurück ins Boot, unfähig das gerade Erlebte zu realisieren. Erst als wir wieder am Hafen sind, sag ich zu Kathrin – Hey! Wir waren gerade wirklich mit wilden Seelöwen im offenen Meer schwimmen und haben überlebt.
1 Kommentar
Wow! Meine Grosse ! Hab dich sehr lieb!