An unserem mittlerweile dritten Tag, haben wir uns vorgenommen den Topkapi Palast zu besuchen. Er stellte lange den Verwaltungssitz des Osmanischen Reiches dar.
Wir sind früh auf und spazieren bereits um 9:00 durch die riesige Anlage. Man bekommt einen Einblick in den damaligen Alltag, mit all den Utensilien, die benutzt wurden, wie z.B. Porzellan und Keramikgeschirr. Außerdem sind viele spezielle Stücke ausgestellt, wie alte Koranentwürfe, die Schlüssel für die Kaaba und geschichtliche Hintergrundinformationen.
Wir verbringen hier einige Stunden bevor wir noch auf der sonnigen Terrasse frühstücken. Danach wird es immer voller und Unmengen an Touristen strömen in die Palastanlage. Deshalb beschließen wir weiterzugehen Richtung kleine Hagia Sophia. Das ist eine kleine Moschee, die früher eine Kirche war und als Vorbild für die heutige große Hagia Sophia diente. Da sie nicht allzu bekannt ist, haben wir sie komplett für uns alleine.
Danach spazieren wir weiter zum Großen Basar. Von der kleine Hagia Sophia sind es etwa 35 Minuten bis dorthin. Vor Ort findet man alles was das Herz begehrt – Taschen, Teesets, Lampen, Essen, Kleidung, usw.
Außerhalb des Basars findet man noch einen kleinen Büchermarkt, sowie alle möglichen Kleinigkeiten wie Gebetsketten, Teppiche, Dekoartikel und Bilder.
Wir schlendern durch die kleinen Straßen und sind beeindruckt von den vielen Farben und Auswahlmöglichkeiten die man vor sich hat, auch wenn sich z.B. die Lampen nicht wirklich von denen am nächsten Stand unterscheiden, ist es schön anzusehen, wie sich ein Geschäft ans nächste reiht.
Als es uns zu stressig wird beschließen wir heute noch einige größere Moscheen der Stadt zu besuchen und nehmen uns zuerst die Prinzenmoschee vor, auch Şehzade Moschee genannt.
Sie besitzt riesige Kuppeln und genau als wir sie betreten ertönt der laute Gebetsruf aus dem Minarett. Innen ist sie wunderschön, mit ockerfarbenem Teppich ausgelegt und hell beleuchtet. Mimar Sinan errichtete sie im 16. Jahrhundert und Sultan Süleyman widmete sie seinem Lieblingssohn, dem Kronprinzen Mehmet.
Die nächste Moschee, die wir uns ansehen, ist die Fatih Moschee. Sie galt als größte Moschee bis sie im 18. Jahrhundert durch ein Erdbeben schwere Schäden davontrug. Auch sie ist wunderschön, jedoch mit einem roten Teppich ausgelegt und einem Frauenbereich im oberen Stock, von wo aus man einen fantastischen Blick durch den gesamten Innenbereich hat.
Die letzte Moschee, die wir uns noch ansehen, ist die Eyüp Sultan Moschee. Sie ist für Muslime und Musliminnen ein besonders heiliger Ort und auch sie wurde durch das Erdbeben fast vollkommen zerstört und wieder aufgebaut. Die Moscheeanlage steht einer Legende nach genau an der Stelle, wo Abū Aiyūb al-Ansārī (türkisch Eyüp) begraben sein soll. Er war ein Freund und Gefährte des Propheten Mohammeds.
Im strömenden Regen laufen wir darauf zu und als wir den Platz erreichen schrecken all die Vögel plötzlich auf, die kurz zuvor noch in den Baumkronen saßen. So ergibt sich durch das Licht, den Regen und die kreischenden Vögel auf einmal ein besonders magisches Bild und ich bekomme Gänsehaut.